Die „Romantische Musikepoche“ – Differenzierte musikalische Empfindungsvielfalt und Ausdrucksmöglichkeiten über Max Reger hinaus bis ins 20. Jhrht. hinein.........
Nun sind meine musikalischen Interessen nicht ausschließlich
auf den „Sonderfall“ Max Reger in der Musikgeschichte beschränkt;
meine gehobenen musikalischen Interessen richten sich auch auf andere
Komponisten, insbesondere diejenigen der „romantischen“ Epoche rundherum
um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Dabei spielt
insbesondere der „Antipode“ und dennoch gute Bekannte und Kollege Max
Regers, nämlich Richard Strauss (1864 – 1949), eine herausragende
Rolle, dessen symphonische Dichtungen unvergleichlichbeeindruckendes
Blendwerk darstellen, von dem man sich gern einfangen, packen und bezaubern
läßt. Bekanntlich waren Richard
Strauss und Max Reger in gegenseitiger Wertschätzung verbunden und traten
hin und wieder gemeinsam in öffentlichen Konzerten auf, z.B. in der
Deutschen Staatsoper (damals „Königliches Opernhaus“), Berlin:
Es seien hier stellvertretend für viele Strauss’scher
“Tongemälde“ folgende symphonischen, von mir sehr gern gehörten und
geliebten musikalischen Dichtungen genannt:
Don Juan, op.20
Till Eulenspiegel, op.28
Don Quixotte, op.35
Enorm fesselnd sind auch die Orchester-Chorlieder Hugo
Wolf’s (1860 – 1903), von denen besonders der
„Morgenhymnus“ , „Frühlingschor“ und „Der Feuerreiter“ begeistern können und wahre Schätze, Klein-Odien, kleine „komponierte Wunder-Welten“ sind. Sie sind an Frische, Vitalität und Lebendigkeit im irdischen Hier-Sein unübertroffen. Max Reger hat als „Nachlaß-Verwalter“ Hugo Wolfs einen großen Teil seiner Werke nachträglich bearbeitet, z.B. Orchester-Fassungen von etlichen Liedern herausgebracht bzw. an der Instrumentierung von Orchesterwerken „nachgebessert“.
Besonderes Augenmerk lege ich auch auf die Werke Ferruccio Busoni’s (einem engen Bekannten bzw. Freund Max Reger’s), von denen besonders die „Lustspiel-Ouvertüre“, op.38, gefällt.
Gehen wir zeitlich noch etwas zurück, ist mir auch die grüblerische,
melancholische Versonnenheit von Johannes Brahms (1833 – 1897)
sympathisch, der bekanntermaßen in seinen späten Jahren Kontakt zu dem
jungen Max Reger hatte. Hier sind es die Werke:
Serenade Nr.1, op.11, die
Dritte Sinfonie, op.90
und das
Doppelkonzert, op.102 ,
die enorm einnehmend wirken können. Bleiben wir noch etwas
zurückgewandt in der Zeit Brahms’sens, kann dessen musikalischer
„Gegner“ Richard Wagner (1813 – 1883) hier nicht unerwähnt
bleiben: In seiner polyphon gestalteten Ouvertüre zu der Oper „Die
Meistersinger von Nürnberg“ steckt in komprimierter Form bereits die
gesamte, souveräne, erhabene Meisterschaft eines der größten Komponisten
von Weltmusik. Die im Verlauf fugenartige Struktur dieses Stückes weist –
neben den Orchesterwerken von Brahms – bereits auf die nachfolgende,
zukunftsweisende Kompositionstechnik Max Regers hin.
Kommen wir nun noch einmal zu Arnold Schönberg (1874
– 1951) zurück, so sind es folgende Kompositionen, die zum dauerhaften
Bestand meiner laufenden Hörgewohnheiten gehören:
Seine atemberaubenden „Gurrelieder“, sowie die
Variationen für Orchester, op.31 und die
Variationen für Orchester, op.43 b.
Insbesondere die eben genannten Variationswerke „tun“ ja
nichts anderes, als die Variations- und Kompositionstechnik Max Reger’s
auf „höherem“ Niveau fortzusetzen bzw. weiterzuentwickeln, sie setzen
unmittelbar bei Reger an.
Dies hier war also
eine kleine Übersicht über meine musikalischen Vorlieben zu klassischer
Musik, zu denen auch Komponisten wie Antonin Dvorak (1841 –
1904),
Robert Schumann (1810 –1856), Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 – 1847),
Peter Tschaikowski (1840 – 1893) und Sergej Rachmaninow (1873 – 1943)
und als Komponist modernerer Musik der Gegenwart Reinhard
Schwarz-Schilling (1904 – 1994) gehören.